Diagonale 2010

neue musik nacht 2010

28 Ensembles und SolistInnen in sämtlichen Innen- und Außenräumen der Rudolf-Oetker-Halle

9. Oktober 2010
19.00 – 01.00 Uhr

 

Bielefelder DIAGONALE wurde UNESCO-Projekt

Einen großen Erfolg kann das Bielefelder DIAGONALE-Festival bereits feiern, bevor es in diesem Jahr am 9. Oktober zum vierten Mal in der Oetker-Halle realisiert wird: Die Pariser Unesco-Zentrale ernannte es als deutschen Beitrag zum „Jahr der Annäherung der Kulturen“. Mit dem diesjährigen Schwerpunktthema „Neue Heimatklänge“ haben sich die Macher der Cooperativa Neue Musik in Bielefeld vorgenommen, einen innovativen und künstlerischen Beitrag zum Zusammenleben und wirken der Kulturen in unserer Gesellschaft zu leisten und sind damit ein Teil der weltweit vernetzten Unesco-Projekte geworden.

Was sind neue Heimatklänge oder was können sie sein? Wie kann Altes und Neues sich musikalisch aufeinander beziehen? Die japanische Tänzerin Minako Seki sagt: „Wenn ich auf der Bühne stehe, spüre ich eigentlich immer die Landschaft meiner Kindheit im Rücken.“ Ist Heimat eine Melancholie? Ist sie eine bleibende Kraft? Was bestimmt ein Heimatgefühl und kann dieses sich ändern? Gibt es gar eine ortsfreie Heimat und wenn ja, wie hört sie sich an?

Ein hoher Prozentsatz unserer Bevölkerung hat seine Wurzeln in anderen Kulturen. Musik ist ein starkes Mittel, den Kontakt sowohl zu der alten Heimat zu halten, wie auch zu den eigenen ethnischen Kreisen. Traditionen werden deshalb in besonderem Maße gepflegt. Zugleich ist die Distanz zur neuen kulturellen Umgebung oft groß. Hier setzt die DIAGONALE 2010 an: Immigrierte Musiker und Musikerinnen jeglicher Abstammung, die in Deutschland leben viele davon aus der Bielefelder Region – sowie innovative Künstlerinnen und Künstler verschiedenster Genres wurden eingeladen, in dem großen Spielfeld zwischen kultureller Tradition und Innovation neue, pointierte Projekte zu entwickeln.

Willem Schulz, der künstlerische Leiter sagt: In der Kreuzung liegt die Geburt des Neuen. Der praktische Dialog zwischen Künstlern völlig unterschiedlicher Herkunft und Ausdrucksformen bringt ungeahnte Kreationen hervor und erzeugt Ideen und Visionen für gemeinsame Kommunikation und Projekte.

77 Bewerber wurden ausgewählt, die sich in 28 Projekten zusammentaten. Hier findet seit Wochen und Monaten ein Dialog zwischen ethnischen kulturellen Wurzeln aus über 20 Kulturen und neuer Musik statt. Neue Musik aus Klassik, Jazz, Rock, Noise, Elektronik, Installation. Komponiert, konzeptioniert oder improvisiert. Gespielt von Laien, Semiprofis und Profis aller Generationen. Angereichert durch Tanz, bildende Kunst, Film, Text und Performance.

 

Mitwirkende:

Bobo + Sebastian Herzfeld, Dan Tschekpo Agbetou + Reinhold
Westerheide, Katrin Mickiewicz + Joachim Raffel, Juan
Maria Solare + Gudrun Soujon + Hartmut Köhler, Alexis
Agrafiotis + Lars Grünwoldt, Aytac Ilmac + Christian Beckers,
Kalinka-Trio + Gerd Lisken, Taner Bayyurt + Ahmed
Topcu + Wolf Isensee + Georg Krieger, Om Johari + Patrick
von Bortkewitsch, Nasaa Nasanjargal + Patrick Dudek +
Kolja Simon, Ramona Kozma + Anke Züllich-Lisken, Imtiaz
Hussain + Vivan Bhatti + Peter Bayreuther, Oralapostel +
Jhonny Hilter, Peter Ausländer + Publikum, Katia Guedes +
Thomas Gerwin, Norma Driever + Graciela Medina + Hannelore
Wieland + Peyman Haghighi Pajouhe + Wolfgang Röhrig
+ Werner Schermeier + Hans Wilhelm Specht + Henning Schweichel
+ Julia Weber, Roland Biswurm, Inga Petrosian Barisch
+ stan pete + Angelika Höger, Xell + Susanne Schulz,
Atiya + Zainab + Sadretdin Lax + Marcus Beuter, 7 days awake,
Valentin Kellein, Edin Mujkanovic + Elisabeth Lumme
+ Holger Schwetter, Anna-Katariina Hollmerus + Projekt
fein, Beate Freier-Bongaertz, Suzanne Hensel + Carsten
Schneider, Matthias Strobl + nightlab, Art Kunstmann

Am 9. Oktober wird die Bielefelder Oetkerhalle von 19 Uhr bis 1 Uhr nachts mit all ihren Räumen vom Dach bis zu den Katakomben, sowie im Außengelände bis hinein in die U-Bahn-Station bespielt. Das Publikum kann sich mit einem ausführlichen Programmheft ein ganz individuelles Abendprogramm aus den Parallel-Konzerten zusammenstellen. Jede Stunde gibt es auch eine 20-minütige musikfreie Zeit für die Erholung der Ohren und die Kommunikation. In der ersten Stunde um 19 Uhr sowie in der letzten um 24 Uhr können die Besucher sämtliche Künstler zusammen in Aktion erleben.

Das Projekt wird gefördert vom Land NRW, dem Kulturamt Bielefeld, der Hanns-Bisegger-Stiftung sowie von moBiel.

Fotos: Maria Otte