Jour fixe Dezember 23 – Alberto Posadas (*1967) Porträt des spanischen Komponisten
Wann und wo?
04.12.2023
20 Uhr
Capella hospitalis
Referent: Ulrich Maske
Bei den Donaueschinger Tagen für Neue Musik 2019 hatte ein bis dahin in Deutschland nur Insidern bekannter 52jähriger spanischer Komponist endlich seinen verdienten Durchbruch auch in der deutschen Neue-Musik-Welt, mit einem knapp 75 Minuten dauernden Stück für ein großes Solistenensemble unter dem Titel „La poética del espacio/Poesie des Raumes“. Inzwischen ist die Zahl der Aufführungen seiner Werke gewachsen und hatte ihren bisherigen Höhepunkt mit der Uraufführung des Quasi-Oratoriums „La poética del camino/Poesie des Weges“ für 6 Vokalsolisten und Ensemble bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik 2022. Dabei handelt es sich um eine Neukomposition einiger Lieder aus Franz Schuberts „Winterreise“, ergänzt um Verse von zwei spanischen Dichtern des 15. und 20. Jahrhunderts. Alberto Posadas setzt mit seiner Musik die Linie der Komponisten Edgard Varèse und Iannis Xenakis aus dem 20. Jahrhundert im 21. fort, indem er mathematische und Naturwissenschaftliche Gesetze und Hypothesen zur Grundlage seines Komponierens macht, als Mittel zur Gestaltung von Ideen und Visionen nicht wissenschaftlichen Ursprungs. Wir dürfen gespannt sein auf die Krönung seines umfangreichen Oeuvres mit einer Oper, an der er nach eigenen Aussagen zurzeit arbeitet, Thema: die Kain und Abel-Geschichte, nach einem Mysteriendrama des spanischen Schriftstellers Miguel de Unamuno. Mit vielen Musikbeispielen möchte der Jour fixe die Bedeutung dieses Komponisten für die Gegenwartsmusik aufzeigen.
Der Eintritt ist wie immer frei, um eine Spende für die Arbeit der Cooperativa Neue Musik wird gebeten.